Nicole Maisch in London: Gestrandet und verzweifelt

Nicole Maisch in London Pic Nicole Maisch in London Pic

Heute möchte ich euch erzählen, warum ich die Flughäfen in London nicht mehr leiden kann. Die Geschichte ereignete sich bereits im Jahr 2010 – genauer gesagt 5 Tage vor Weihnachten. Mit Freunden flog ich nach Florida, und wollte dort ein paar Wochen einen schönen Dezember in der Sonne verbringen. Mir war bewusst, dass es auch in Florida ab und zu kühl sein kann. Im Endeffekt hatte es knapp über 0 Grad und einmal hat es sogar geschneit. Der Strandurlaub war kurz, ein paar Tage vor unserer Rückreise wurde es nämlich wieder warm. Gleich als Tipp für euch alle da draußen, manche Hotels in Florida besitzen keine Heizung – die Auskunft bekamen wir von der Rezeption. In solch einen Fall darf man froh sein, wenn es dicke Decken gibt. Dafür gab es fast in jedem zweiten Gassenrestaurant einen Heizstrahler, der die Gäste warm hielt.

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Der Urlaub ging zu Ende und wir landeten in London, um dort umzusteigen. Zu unserem Erstaunen waren alle Schalter zu, wir bekamen nur einen Zettel in die Hand gedrückt, wir sollen uns unter der besagten Nummer melden. Dort hob drei Tage lang keiner ab. In der Not fuhren wir in die Innenstadt zum Bahnhof, um dort vielleicht einen Zug zu erwischen. Der internationale Schalter hatte ebenso zu und verwies uns auf Montag. Wir trafen am Bahnhof andere gestrandete Menschen, mit denen wir uns ein Zimmer in der Jugendherberge nahmen.

Der Tag der Tage: Die 3 Kilometer lange Schlange vor dem Bahnhof

Es kam der Montag, wir gingen bequem zum Bahnhof und bekamen den Schock unseres Lebens. Rund 3 Kilometer waren hier Menschen angestellt, die alle nur eines wollen – heim zu ihren Liebsten, weil die Feiertage bevorstanden. Wir wussten, wenn wir uns hier anstellen, kommen wir bis nach Silvester nicht nachhause.

Plötzlich kamen wir bei einem Reisebüro vorbei. Diese wollten uns zuerst von London nach Dubai und zurück nach Wien schicken. Dann gab es doch noch einen Flug von Stansted, der einzige Flughafen, der noch nicht gesperrt war. Dieser ging am 23. Zurück nach Wien um sage und schreibe 500 Euro pro Kopf. Der komplette USA Flug hat uns eigentlich nur 600 Euro gekostet. Das Geld bekamen wir nicht retour, weil wir nicht bei unserer Fluggesellschaft buchten. Tja war uns eine Lehre – und daheim genoss ich eines der schönsten Weihnachten überhaupt.